BIOLAGER Lipinski/Fersterra Tag 1

Um 9 Uhr morgens geht es los. Alle sind in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs versammelt. Alle, das sind fast 30 spätpubertäre Bioentusiast*innen in Begleitung von Frau Fersterra. Wir werden vom RE durch die Dörflein getragen bis wir in Rodleben aussteigen. Nun müssen wir uns verselbständigen und unsere eigenen Füßen für die letzten Kilometer bis zum Jugendwaldheim die Arbeit machen lassen. Das klappt bis auf kleinere Ausnahmen (vier Mitglieder dieser schnuckeligen Reisegruppe werden von einem heimeigenen PKW aufgesammelt), sodass wir - zu Teilen schon stark unter den Pollen leidend - gegen 11 Uhr das Waldheim erreichen und von Herr Lipinski, dem Heimleiter und zwei haarenden Katzen begrüßt werden.

Auf die Zimmereinteilung und die mittägliche Nahrungsaufnahme folgen die üblichen Belehrungen und die ersten Biologieaufgaben. Wir teilen uns in Gruppen ein und beginnen Standortanalysen, Messungen und Tierfotografien anzustellen. All das soll später in die Ökologie-Facharbeit einfließen, welche wir nach den Sommerferien abgeben sollen. Ergänzend zu dieser Hauptaufgabe, auf die wir uns naaaatüüüüürlich schon alle gaaanz dolle freuen, weil eine Facharbeit zu schreiben naaaatüüüüürlich keinen unfassbar großen Aufwand darstellt, haben wir noch zwei andere Sidequests: das zusammenstellen eines Herbariums und die Vorbereitung auf ein Pflanzentestat. Letzteres dreht sich um die Erkennung von Pflanzen, die unser "Lehrpersonal" - wie der Heimleiter Frau Fersterra und Herrn Lipinski zu nennen pflegt - in den ersten Tagen dieser "Studienfahrt" zusammensammeln. Wie sollen wir - die es nicht mal schaffen die simpeltsten Anforderungen zu erfüllen - 60 Pflanzen zuverlässig auseinander halten? Mit simpeltste Anforderungen ist hier folgendes gemeint: die Schuhe sollen im Eingang umgezogen werden, sodass im Gebäude nur Hausschuhe getragen werden. Im Eingang sind dazu extra Regale angebracht, damit der Boden frei bleibt und regelmäßig gereinigt werden kann... Nur genau da scheitert es.. wir schaffen weder den Teil mit dem "im Haus nur Hausschuhe" noch das "Boden freihalten".

Als wir - den eigenen Maßstäben entsprechend - "genug" gearbeitet hatten, ging jede Gruppe ihrer Wege. Manche verschlug es in den nächsten Supermarkt, andere auf den Volleyballplatz, wieder andere zum Tischkicker. Die kompetitivsten unter uns machten es sich zur Aufgabe, mehr Fahrradkilometer zu sammeln als Herr Lipinski, um diesen beim Stadtradeln zu schlagen - an das wir euch bei dieser Gelegenheit sehr eindringlich erinnern wollen.

Geschrieben von Emma, die alle anderen von der Last befreit hat, diesen Bericht zu verfassen (- und wenn sie nicht an Pollenallergie gestorben ist, dann wird sie dies auch morgen tun.)