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Klassenfahrt nach Dresden

22.09.2014

Klassenfahrt nach Dresden

Während die verbliebenen beiden Klassen der Klassenstufe 10 sich in der Klassenfahrtswoche durch den Unterricht und zahlreiche Vertretungsstunden quälen mussten, reisten wir, die Schüler der 10.2, nach Dresden.
Nach einer langen Busfahrt kamen wir bei strömenden Regen in der Elbstadt an, stiefelten aber trotzdem halbwegs gut gelaunt samt Koffer und anderem Gepäck in Richtung Jugendherberge. Trotz der Warnungen von Herrn Langnäse, dass die altersschwachen Betten der Unterkunft bei zu viel Gewicht auch einmal zusammenbrechen könnten, waren wir mit unseren Zimmern zufrieden.
Nachdem wir sowohl unsere Kleidung als auch unsere Essensvorräte sorgfältig in den Schränken und im restlichen Zimmer verstaut hatten, brachen wir zu einer eigenen Stadtführung auf. Jeder von uns hatte vor der Klassenfahrt eine Sehenswürdigkeit von Dresden zugelost und den Auftrag bekommen, sich über dieses Wahrzeichen zu informieren. Angefangen in der Prager Straße spazierten wir an Frauenkirche, Fürstenwall und anderen Wahrzeichen vorbei bis zum Elbufer. Dass wir nach einem solch anstrengenden Spaziergang müde in die Betten fallen, haben die Lehrer zwar gehofft, aber so ganz konnten wir Herrn Langnäse und Frau Possekel diesen Wunsch nicht erfüllen. Nach dem Abendessen spielten wir gemeinsam (ohne Lehrer) verschiedene Spiele, schauten uns die anderen Zimmer einmal von innen an und ignorierten gekonnt, dass bereits um 22 Uhr Nachtruhe war.
Am darauffolgenden Tag quälten wir uns sehr früh aus dem Betten, um pünktlich am Treffpunkt zu einer professionellen Stadtführung anzukommen. Unsere Stadtführerin hatte eine Leidenschaft für den Fußballverein „Dynamo Dresden“, aber uns störte das nicht, schließlich sind wir allesamt tolerante – und wohl eher weniger sportbegeisterte – Schüler. Die Tour durch die Stadt diente dazu die am vorherigen Tag erhaltenen, etwas spärlichen Informationen zu vertiefen und dafür zu sorgen, dass wir uns an den restlichen Tagen nicht in Dresden verlaufen würden. Vielleicht sollte man gleich sagen, dass es manche aus unserer Klasse trotzdem geschafft haben. Uns blieb nur wenig Zeit, um die Frauenkirche zu finden, in der uns sowohl eine Orgelandacht als auch eine Kirchenerläuterung erwartet hatten. Nach dieser Station kümmerte sich jeder um das Mittagessen, danach trafen wir uns vor der Semperoper. Während wir auf die Lehrer warteten, nutzten wir die Zeit, um vor dem Bauwerk einige Fotos zu machen und uns über unsere Einkäufe, die wir in der kurzen Freizeit erledigt hatten, zu unterhalten. Da unsere Abende eigentlich immer nach demselben Muster abliefen, Abendessen, bei Rewe Lebensmittel kaufen, die man mit den lieben Klassenkameraden teilen konnte, den Flur der Jugendherberge mit unseren Stimmen zu erhellen und irgendwann, wenn man schon längst im Bett sein sollte, den Anderen in ihren Zimmern einen Besuch abzustatten, verzichte ich das nächste Mal darauf noch das Ende des jeweiligen Tages zu schildern. Der Bericht wird sowieso viel zu lang.
Die Begeisterung auf den Mittwoch hatte sich bei uns allen in Grenzen zu halten, denn unser Plan war es in der sächsischen Schweiz wandern zu gehen – eine Tätigkeit, die Schüler zu lieben scheinen, zumindest gehen die Lehrer davon immer aus. Vollkommen motiviert starteten wir unseren Wanderausflug und schafften es bereits nach einer kurzen Zeit die Lehrer abzuhängen und unser erstes Ziel – den Rauenstein – zu erreichen. Dort gab es nicht nur eine wunderbare Aussicht, sondern auch einen kleinen Snack für diejenigen unter uns, die der Treppenaufstieg ausgelaugt hatte, und natürlich genügend Kaffee für Frau Possekel und Herrn Langnäse. Nachdem alle gestärkt waren, konnten wir weiterwandern. Manche von uns waren überrascht, dass Wandern doch Spaß machen konnte, wenn man dabei von Musik begleitet wird und die Chance hat, über Felsen zu klettern. Wieder einmal hängten wir die Lehrkörper ab und waren sogar so schnell, dass wir an einer Stelle gefühlte Stunden (es waren wahrscheinlich nur 10 Minuten, aber egal) warten mussten, bis die beiden uns wieder im Sichtfeld hatten und wir nicht mehr meilenweit entfernt waren. Der Ort, in dem wir die Elbe mit einer Fähre überquerten und ein Stück Kuchen genossen hatten, löste ein leichtes Mittagstief in uns aus, aber wir hatten noch eine Etappe vor uns. Das letzte Stück war zunächst eintönig, kein Wunder also, dass der Teil von uns, der die Führung übernommen hatte, sich einen spannenderen Weg, der leider in einer Sackgasse endete, gesucht hatte. Am Ende des Marsches durften wir rund 800 Stufen (von Herrn Langnäse eigenhändig gezählt!) überwinden und eine halbe Stunde auf den nächsten Zug warten, der uns wieder nach Dresden bringen würde.
Zu jeder Klassenfahrt nach Dresden, so unser Klassenlehrer und auch einige Elternteile, gehört auch eine Führung durch das Residenzschloss, in dem unter anderem sich das berühmte Grüne Gewölbe befindet. Weil wir wohl am Vormittag noch zu viel Zeit hatten und es sich lohnen musste, wenn man schon einmal in einer anderen Stadt war, besuchten wir noch vor dieser Station den mathematisch-physikalischen Salon, der mit all den wissenschaftlichen Geräten wie Uhren, Globen oder Messinstrumenten, all unser Interesse zu dieser Tageszeit geweckt hatte. Anderthalb Stunden durften wir das gesamte Residenzschloss genießen, wurden dabei aber von unserem Reiseführer von einer Vitrine zur anderen gescheucht, weil wir angeblich zu wenig Zeit hatten. Wir schafften es dennoch Mittag zu essen und pünktlich die Straßenbahnhaltestelle zu erreichen, um einen Blick in das Panometer zu werfen. Was ist das? Gute Frage! Bevor wir einen Schritt in dieses Gebäude gesetzt hatten, wusste sicherlich mehr als die Hälfte von uns ebenfalls nicht, um was es sich da handelt. Es stellte sich heraus, dass das Panometer Dresden ein Panoramabild von der barocken Elbstadt war. Dazu erklomm man die Stufen eines 12 Meter hohen Turms und hatte durch die perspektivische Bearbeitung des Panoramas, was sich rund um einen herum erstreckte, das Gefühl auf einem der höchsten Türme der Stadt zu stehen. Es war interessanter als wir dachten.
Manche von uns packten ihren Koffer noch in der Nacht, andere erst in den Morgenstunden. Genauso wollten ein paar von uns endlich wieder nach Hause, andere wollten lieber weiterhin genügend Abstand von Zuhause (und auch von der Schule) waren, aber trotz allem endete unsere Klassenfahrt am Freitag. Im Gegensatz zu den Jahren zuvor, in denen Herr Langnäse noch nicht unser Klassenlehrer gewesen war, reisten wir nicht bereits am Vormittag ab, sondern nutzten diesen und den Mittag um das Hygienemuseum zu besuchen. In diesem Museum geht es nicht um die Geschichte der Seife oder anderen Hygieneartikel, sondern größtenteils um den menschlichen Körper. Der Busfahrer, der uns wieder nach Magdeburg fuhr, hatte einen sehr exotischen und rasanten Fahrstil, aber dennoch kamen wir mit etwas Verspätung in der Landeshauptstadt an.


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