Projekttag "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" Klasse 5

Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage. Viele verbinden damit vielleicht vor allem das schwarz-weiße Schild, das mittlerweile an sehr vielen Schulen in Sachsen-Anhalt prangt. Andere wissen damit vor allem Projekte, Ausflüge und Programme zu verknüpfen, die sie – meist kurz vor den Ferien – aus dem Unterrichtstrott retten. Und wieder andere machen sich darüber eigentlich nicht allzu viele Gedanken, da sie mit Rassismus bisher keine großartigen Berührungspunkte hatten. Rassismus? Betrifft mich nicht. Rassismus an unserer Schule? Nee, noch nicht gesehen.
Aber bei diesem Projekt geht es nicht nur um Rassismus. Es geht auch um Diskriminierung, Mobbing und Gewalt. Es geht darum, dass wir Menschen und Dinge, die wir nicht (richtig) kennen, als fremd wahrnehmen. Es geht darum, dass uns Sachen, die wir als fremd empfinden, als unangenehm begegnen, uns verunsichern, uns Angst machen. Es geht darum, dass wir Unangenehmes lieber meiden, ungern verunsichert sind und natürlich nicht gern Angst haben, was dazu führt, dass wir es von uns wegschieben, es meiden, es als negativ oder gar schlecht empfinden, es sogar bekämpfen.
Ein erster Schritt aus dieser Negativspirale wäre zu erkennen, dass fremd in vielen Situationen eigentlich anders bedeutet. Fremd klingt so negativ, so unveränderlich. Dabei ist es das doch gar nicht! Dinge und Menschen, die ich nicht kenne, kann ich doch kennen lernen, kann feststellen, dass es sicher Unterschiede gibt, aber eben auch die eine oder andere Gemeinsamkeit. So können Sitten stark von den uns bekannten abweichen, und doch sind es Gewohnheiten und Regeln, nach denen man sich richtet. Nur anders eben. Essen kann nicht so schmecken, wie wir es kennen, und doch ist es Essen. Nur anders eben. Musik kann ungewohnt klingen, weil sie von uns unbekannten Instrumenten gespielt wird, weil sie Regeln folgt, denen wir noch nicht begegnet sind, und doch ist es Musik. Nur anders eben.Viele Sachen sind uns nicht fremd. Wir kennen sie nur nicht. Viele Sachen sind nicht schlecht. Sie sind nur anders. Und damit bieten sie uns die Möglichkeit, Neues zu entdecken. Ist das nicht toll?
Aus diesem Grund - und vor dem Hintergrund des besonderen Projekttages - konnten die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen heute an drei Stationen etwas über andere Kulturen erfahren. Im ersten Raum galt es nicht nur Tischsitten zu vergleichen, sondern auch Gestaltungsmuster der arabischen Welt kennenzulernen. An der zweiten Station konnte arabische Essen probiert werden. Und zuletzt galt es zu erkennen, dass Musik verbindet, egal in welcher Sprache oder mit welchen Instrumenten.
Natürlich konnte nicht jeder was mit den anderen Mustern anfangen und sicher hat es auch nicht allen geschmeckt, aber alle Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, kennenzulernen und zu probieren und sich somit letztendlich eine eigene Meinung zu bilden:Ja, es ist anders. Aber es ist mir nicht fremd.

Die Rezepte befinden sich im internen Blogbereich (Faces&Places).